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Hechingen, 26.04.2022

10 Backupfehler, die Ihre Existenz gefährden können
Schon wieder ein Beitrag über Backup und Sicherheit?

Backupfehler können sehr schmerzlich seinJa, schon wieder - und leider stellen wir immer wieder fest, dass beim Thema Backup noch immer viele Mythen und gefährliches Halbwissen für fatale Folgen für das gesamte Unternehmen sorgen. Cyberattacken sind zwischenzeitlich so häufig, dass mehrmals wöchtentlich Firmen solchen Attacken ausgesetzt sind.

Trotz aller gesetzlichen Vorgaben und Hilfestellungen, zeigt sich immer wieder, dass grade das Thema Backup nicht bei allen Unternehmen konsequent umgesetzt wurde. Dabei können Backupfehler empfindliche Folgen haben.

Immerhin behandelt auch das BSI und die DSGVO/EU-DSGVO das Thema Backup und hat auch ganz klare Regelungen und Vorgaben dazu aufgestellt. Ein zentraler Punkt dabei ist, dass die Daten nicht nur sicher gespeichert werden, sondern im Notfall auch dafür sorgt, dass die Daten in einem überschaubaren Zeitraum wieder herzustellen und so für den reibungslosen Betrieb im Unternehmen gesorgt ist.

Vorab: Das sind die häufigsten Mythen, rund um das Thema Backup

"Wir haben gespiegelte Festplatten, da kann nichts passieren"

Datenausfallsicherheit bedeutet nicht gleichzeitig, dass man ein Backup hat. Backup bedeutet, man kann Daten von verschiedenen Tagen gesammelt oder einzeln wiederherstellen. 

 

"Die Sicherungsbänder können über viele Jahre hinweg benutzt werden"

Sicherungsbänder können nur begrenzt überschrieben werden und zudem halten Die Daten bei Archivierung nur solange, wie die magnetische Schicht intakt ist und sich nicht gegenseitig löscht.

 

"Unser Raidsystem sorgt für Datensicherheit"

Raid ist kein Backup, sondern sorgt lediglich für die höhere Verfügbarkeit bei einem Festplattenschaden.

 

"Wir kopieren unsere Daten regelmässig auf einen USB Stick"

Dieser Satz lehrt die Datenschützer das Fürchten! Es ist die denkbar schlechtestes Art, Daten zu sichern. Der USB Stick kann leicht verloren gehen, ist häufig nicht verschlüsselt, USB-Sticks können durch physiche Einwirkung auch kaputt gehen und lassen sich kaum regelmäß für Backups nutzen.

 

"Unsere Daten liegen in der Cloud und werden da gesichert"

Ist das so? Haben Sie sich die Leistungen des Cloudanbieters durchgelesen? Bei Azure von Microsoft gibt es wohl einen "Daten Papierkorb", aber das entspricht in keinster Weise einem funktionellen und gesetzliche geforderten Backup von Daten.

 

"Wir haben keine wichtigen Daten zum Sichern"

Schon die Adresse von einem Kunden mit Ansprechpartner und Telefonnummer sind Daten die Sie sichern sollten. Da Rechnungen gesetzlich vorsehen, dass diese nicht mehr mit der Schreibmaschine odern elektronisch erstellt werden, haben Sie sicherlich auch diese Daten auf Ihrem Rechner oder in der Cloud. Insofern geht die Annahme, man hätte keine sichernswerten Daten fehl. Das Finanzamt lässt grüssen und hat dafür wenig Verständnis.

 

"Backup hilft nicht bei Ransomware"

Doch, genau hier zahlt sich ein funktionelles und ausgeklügeltes Backup aus! Ein Backup sollte mehrere Versionen von Datenständen beinhalten, es muss sicher vor Zugriffen Dritter sein (z. Bsp. auf einer Festplatte im Tresor, natürlich verschlüsselt mit einem bekannten Passwort) und es sollte zudem ein Langzeitarchiv von Daten als Backup vorhanden sein.

 

"Backup ist was für Feiglinge"

Unternehmer sollten immer was riskieren, aber nicht beim Backup! Kein Backup könnte sogar hohe Strafen zur Folge haben!

 

"Backuplaufwerke sind abwärtskompatibel"

Es wäre schön, wenn dem so wäre. Aber Laufwerke können nur bestimmte ältere Backupbänder einlesen. Sollten die Bänder überhaupt noch lesbar sein und sich nicht bei der Lagerung durch magnetismus praktisch selbst gelöscht haben, bedeutet das nicht, dass diese im neueren Laufwerk noch lesbar sind. Die Höhe des Lesekopfes, die Lese- und Schreibgeschwindigkeit, die Ausrichtung der Rollen und Laufwerke müssen passen usw.

 

"Ist doch mein Problem, wenn ich kein Backup habe!"

Das stimmt so nicht ganz. Im Falle von Datenverlust ohne Backup werden Sie sehr schnell Post von den Finanzbehörden bekommen, ebenso vom BSI oder sogar weiteren Ermittlungsbehörden. Denn der Gesetzgeber hat klare Vorstellungen davon, wie ein Unternehmen für den Fortestand der Daten zu sorgen hat. Fehlende Sorgfalt bei den Daten kann empfindliche Strafen zur Folge haben, für die man als Geschäftsführer auch privat haftet! Bei groben Verstößen gegen die DSGVO (die auch entsprechende Auflagen für das Backup beinhaltet), stehen rund 4% des Jahresumsatzes auf dem Spiel!

 

 

Anwender wie Profies machen bei der Datensicherung Fehler, die zu massiven Problemen für das Unternehmen führen können.

 

Wir haben für Sie die 10 häufigsten Fehler bei Backupkonzepten zusammengestellt

1. Automatische Backups nicht auf Ausführung prüfen

Backuprogramme legen Backups automatisch an und können erfolgreiche Sicherungen oder Fehler per Email melden. Nutzen Sie diese Möglichkeit, um sicherzustellen, dass ein Backup, das Sie angelegt haben auch funktioniert.

2. Backups ohne regelmäßige Recoverytests anlegen

Wer seine Backups nicht regelmäßig überprüft, ob diese denn auch funktionieren, könnte eine böse Überraschung erleben, wenn Daten aus dem Backup benötigt werden und das Recovery nicht funktioniert.

4. Backups nicht vom System trennen - Backups werden von Ransomeware mit verschlüsselt

Das Backupziel sollte vom Hauptsystem getrennt werden, so dass im Falle eines Ransomeware-Angriffs die Backupdaten nicht verschlüsselt werden  können. Entweder durch ein Programm mit einem spezifischen, vom Hauptsystem unabhängigen Benutzer oder durch Trennen des Backuplaufwerks nach dem Backup.

5. Backup nicht verschlüsseln

Jetzt haben Sie den Tipp befolgt und das Backup vom System abgesteckt, jetzt muss das Backup noch sicher gelagert werden. Wenn möglich außerhalb des Brandabschnitts der Bestandsdaten. Falls ein Datenträger aber mal gestohlenn wird, müssen die Daten darauf verschlüsselt sein und so für den Dieb unbrauchbar. Sind die Daten nicht verschlüsselt, bekommt man zu dem bestehenden Schaden eventuell noch eine Strafe vom BSI für den entstandenen Datenverlust!

Sie haften als Geschäftsführer persönlich!

6. Keine regelmäßige Sicherung der Daten

Backups müssen regelmäßig und eigentlich vollautomatisiert ablaufen. Dazu gibt es verschiedene Programme und Lösungen. Tut man das nicht, wird der Tag kommen, an dem Sie dringend eine Datei von einer Sicherung benötigen, die es nicht gibt weil irgendjemand im Urlaub war oder es nicht geschaft hat usw.

7. Cloud-Daten bei der Sicherung übersehen

Daten in der Cloud werden häufig bei einem Backupkonzept übersehen. Da nicht alle Cloudanbieter ein Backup automatisch mit anbieten, müssen Sie selbst für ein Backup sorgen!

WICHTIG: Eine Synchronisierung reicht nicht aus! Werden Dateien gelöscht, synchronisiert sich die Löschung ja auch auf alle Geräte!!

8. Backup auf Bänder sichern  - ohne die Eigenheiten von Bandsicherungen zu beachten

Das Sichern auf Bandlaufwerken ist im Grunde schon eine gute Lösung. Allerdings müssen auch hier einige Punkte beachtet werden:

  • Was ist beim Wechsel der Technik und des Laufwerks? Hat man alte Bänder, sind diese eventuell mit dem neuen Laufwerk nicht mehr kompatibel und können nicht mehr gelesen werden. Behalten Sie wenn möglich ein altes Lesegerät dafür bereit.
  • Wird die Qualität der Bänder überprüft? Bänder sind magnetisch und werden auf einer Spule übereinander gewickelt. Kommen diese länger nicht zum Einsatz, kann das zum Datenverlust führen. Hier müssen die Angaben zur Lagerung und ggf. umspulen beachtet werden.
  • Wird vermerkt, wie oft ein Band beschrieben wurde? Bänder können nur für eine begrenzte Anzahl von Scheibvorgängen eingesetzt werden. Am besten notiert man die Anzahl der Backups auf dem Band.
  • Wird das Laufwerk regelmässig gereinigt? Wenn nicht, besteht die Gefahr, dass der magnetische Scheibkopf zuschmiert und die magnetische Signatur auf dem Band immer schwächer wird und am Ende nicht mehr gelesen werden kann.
  • Werden Archivbänder umgeschrieben auf neuere Band-Typen? Sollten neue Bandmaschinen eingesetzt werden muss geprüft werden, ob die vorhandenen Bänder damit auch gelesen werden können. Insbesondere Archivbänder sollten auf die Kompatibiliät verifiziert werden.

9. Neue Laufwerke und Freigaben vergessen

Nicht selten kommt es vor, dass auf dem Server eine neue Platte, eine neue Freigabe oder ein neuer Fileserver aufgestellt wird, da die Datenmengen immer mehr wachsen. Dabei wird leider ebenso häufig übersehen, dass diese neuen Datenspeicher mit in die Backup-Routine übernommen werden müssen. Dann stellt man plötzlich fest, dass eine komplette Datenpartition nicht mit gesichert wurde und die Daten verloren sind.

10. Backup in die Cloud verlagern - unter bestimmten Voraussetzungen

Mit dem Backup in die Cloud haben Sie schon mal die Sicherheit, dass Daten oder Datenträger nicht einfach abhanden kommen können, weder durch Feuer, noch durch Diebstahl. Zudem sollte man davon ausgehen, dass der Cloudspeicher immer zur Verfügung steht, so kann man ein Wechsel des Backupmediums schon nicht vergessen.

ABER, diese Punkte sollten Sie dennoch beachten:

  • Wo liegen die gespeicherten Daten? Sofern das nicht im europäischen Raum ist, müssen Sie sich das genau überlegen!
  • Verschlüsseln Sie Ihre Backup-Daten ausreichend? Daten sollten für den Cloudanbieter nicht lesbar sein!
  • Haben Sie mit dem Cloud-Anbieter einen AV Vertrag geschlossen? Wenn nicht, empfehlen wir Ihnen, das nachzuholen!
  • Backuplaufzeit: Wie lange dauert ein Backup in die Cloud? Bei sehr vielen Daten und geringem Upload könnte das Backup Ihre Internet-Anbindung blockieren. Dauer ein Backup länger als 24 Stunden, können Sie keine täglichen Backups mehr anlegen!
  • Wie lange würde ein vollständiges Recovery daueren? Im schlimmsten Fall, müssen Sie alle Daten aus der Cloud laden, um diese wiederherzustellen! Bietet Ihr Cloud-Anbieter eventuell die Möglichkeit des Exports auf eine Festplatte, die Sie für das Recovery nutzen könnten?

 

Unser Fazit

Wer bis hier durchgehalten hat und sich an die Punkte hier auch hält, hat gute Chancen, dass er im Notfall auch ein brauchbares Backup und zudem eine funktionieren Wiedereinsetzungsstrategie der Daten hat! Leider bietet Ransomware noch immer die häufigstes Cyberattacke und wer da beim Backup auf das falsche Pferd gesetzt hat, könnte um Extremfall sein Unternehmen sogar verlieren!

Wir haben für Sie hier noch eine kleine Checkliste zusammengestellt, mit der sich ganz einfach Ihre eigene Backupstrategie mal überprüfen können um zu schauen, wie gut Sie im Fall eines komplettausfalls Ihrer System da stehen.

Nehmen Sie einfach mit uns Kontakt auf und wir senden Ihnen unsere Checkliste zu!

 

Unsere Experten erarbeiten gerne auch für Sie die passende Lösung! Sprechen Sie uns an!

Ihre za-internet GmbH

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